Alte Gärtnerei Born

von Liebling Mecklenburg , , Fischland-Darß-Zingst

Die “Alte Gärtnerei” befindet sich nur wenige Gehminuten vom Hafen des malerischen Erholungsortes Born a. Darß in einem typischen Darßer Haus aus dem 19. Jahrhundert. Nach mehreren Besitzerwechseln übernahm im Jahr 2013 das Architektenehepaar Barbara Rieke-Güntsche und Peter Güntsche das Haus und erweckte das um 1828 erbaute Gebäude zu neuem Leben. Bei den Sanierungsarbeiten wurden viele der original erhaltenen Materialien und Details rekonstruiert und durch moderne Ausstattungselemente ergänzt. Das 110 m² große Ferienhaus bietet heute Platz für zwei bis vier Urlaubsgäste sowie zwei zusätzliche Aufbettungsmöglichkeiten. Es ist mit zwei Schlafzimmern, einer komfortablen Küche, einem modernem Bad und einem offenen Wohn-Essbereich mit Holzofen und zweiflügeliger Fenstertür zum Garten ausgestattet und mit individuellen Einzelstücken eingerichtet. Dabei sorgen Decken und Innenwände aus Lehm und Holz für ein angenehmes Raumklima. Im Garten der alten Gärtnerei laden die Holzterrasse mit Gartenmöbeln, Liegestühlen und Grill und die Wiese zum Entspannen und Beisammensein ein. Mit seinen kilometerlangen Sandstränden, tiefen Wäldern und Wiesenlandschaften zwischen den Wasserflächen von Ostsee und Bodden ist die 45 Kilometer lange Halbinsel Fischland-Darß-Zingst eine ideale Ferienregion für alle Arten von Freizeitaktivitäten -  Schwimmen, Segeln, Surfen, Kanufahren oder Touren zu Fuß oder mit dem Rad. Unweit von Born befindet sich zudem die Künstlerkolonie Ahrenshoop mit ihrer über hundertjährigen Geschichte.

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Frau Rieke-Güntsche, Sie leben selbst in Rheinland-Pfalz. Wie haben Sie die „Alte Gärtnerei“ gefunden – gezielte Suche oder eine zufällige Urlaubsentdeckung?

Wir haben seit 1991 immer wieder Familienurlaube an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern verbracht, davon die meisten auf dem Darß. Sandstrände, Wälder, Ruhe, die weiten, abwechslungsreichen Landschaften, der blaue Himmel und die klaren Farben sind für uns der erholsame Gegensatz zum hektischen Rhein-Main-Gebiet und zum Alltag in Beruf und Familie. Jahrelang haben wir auf Radtouren und Spaziergängen nach unrenovierten Immobilien Ausschau gehalten und überlegt, ob diese etwas für uns wären. Das Borner Haus habe ich an einem grauen, kalten Februartag im Internet entdeckt – und wir hatten sofort das Gefühl, dass es das Richtige für uns sein könnte.

Der Name  „Alte Gärtnerei“ lässt ja recht eindeutige Schlüsse auf die ehemalige Nutzung des Hauses zu…

In einem Buch über den Darß entdeckten wir ein Foto von unserem Haus aus den 1920er Jahren, welches den Gärtnermeister Rathke vor seinem Haus zeigt. In Gesprächen mit Bornern und seinen Nichten erfuhren wir Einiges zum Obst- und Gemüseanbau auf dem damals noch deutlich größeren Gelände und zum Familienleben. Wir haben eine Wildfruchthecke und einen Birnbaum gepflanzt, dazu einen Rosen- und Staudengarten angelegt, um einen Bezug zur früheren Nutzung herzustellen

Im Laufe der Zeit sind einige größere Eingriffe in die Bausubstanz des Hauses vorgenommen worden. Wie sind Sie bei der Rekonstruktion des Ursprungszustandes vorgegangen?

Mit Hilfe der historischen Fotos und der teilweise erhaltenen Putzstruktur konnten wir die genaue Fassaden- und Fenstereinteilung der Straßenfassade rekonstruieren. Anhand alter Farbreste haben wir die für Putz, Fensterläden und Haustür verwendeten Farbtöne abgeleitet. Somit kann man davon ausgehen, dass die Straßen- und die beiden Giebelfassaden vor über 140 Jahren vergleichbar ausgesehen haben. Die Rückseite zum Garten haben wir verändert und ein großes Fenster eingebaut, um einen direkten Blick und Zugang zur Terrasse und zum Garten zu haben.

Welche typischen Darßer Details sieht man nach Ihrer Sanierung wieder am Haus?

Die typischen Darßer Elemente an unserem Haus sind die aufwändig gearbeitete Haustür mit den Schnitzereien in den Verglasungen, den seitlichen Türleibungen und dem Giebel über der Tür. Die Tischlerei Roloff, die seit Generationen auf dem Darß solche Türen herstellt, hat uns bei der Beratung, Aufarbeitung der vorhandenen Materialien und der Rekonstruktion der fehlenden geholfen. Die Malerarbeiten haben wir dann selber ausgeführt. Auch die Fenster sind typisch für den Darß, sowohl die Einteilung als auch das Öffnen nach außen und die Klappläden. Im Haus befinden sich die Originalfliesen, die im Nachbarort hergestellt wurden,und die Originalinnentüren, die wir überarbeitet und mit den ursprünglichen Türgriffen ausgestattet haben.

Sie sind beide Architekten – welche Ideen lagen der Gestaltung des Ferienhauses zugrunde?

Altes bewahren, behutsam mit Neuem ergänzen. Wir wollten ein Ferienhaus schaffen, so wie wir es für uns selber wünschen. Die Ausstrahlung und Ruhe des alten Gebäudes in Verbindung mit modernem Komfort. Neue Bäder und Heizung, dazu einen Ofen, an dem man lange Abende mit Lesen und Erzählen verbringen kann. Eine Küche, in der man gerne die regionalen Lebensmittel zubereitet. Ein großer Tisch, an dem man stundenlang zum Essen und Spielen sitzen bleibt. Gemütliche Schlafzimmer unter dem Dach, in welche man sich zurückziehen kann.

Verraten Sie ein paar Ihrer „Darßer Lieblingsorte“?

Am besten lässt man das Auto stehen und erkundet die alten Dörfer auf der Boddenseite zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Dann findet man die Ecken, wo die Zeit anscheinend stehen geblieben ist, und spürt die Ruhe über den weiten Boddenwiesen, dem stillen Wasser und dem Schilfgürtel. Oder man fährt mit dem Rad durch den Urwald zum naturbelassenen, kilometerlangen Weststrand mit dem Leuchtturm an der Nordspitze des Darß. Diese Landschaft, die zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft gehört, lässt einen die Gewalt der Natur erfahren.

Ihr Tipp für den Mecklenburg-Vorpommern-Urlaub?

Mal Urlaub außerhalb der Hauptsaison machen! Im Herbst die Kraniche, den Strand bei Schnee und Eis oder den Wald im Frühling zu erleben sind ganz besondere Erlebnisse.

Fotos: Barbara Rieke-Güntsche
Interview: Katrin Gewecke

Kontakt:
Alte Gärtnerei Born
Im Moor 14
18375 Born a. Darß

Barbara Rieke-Güntsche und Peter Güntsche
Erfurter Str. 10
55122 Mainz

Mehr Informationen unter: www.alte-gaertnerei-born.de

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